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Wenn sich zwei streiten, hilft der Dritte

Die „Unternehmensnachfolge“, also die Übergabe der Verantwortung in einem Hotel oder Gastronomiebetrieb, ist für alle Beteiligten oft eine schwere Zeit. Die „Alten“ müssen loslassen und fürchten sich nach Jahrzehnten harter Arbeit vor dem Pensionsloch. Und die „Jungen“ sehen sich neben den persönlichen oft auch mit großen finanziellen Bürden konfrontiert. Die hogast ist für alle Parteien im Nachfolgeprozess ein verlässlicher Partner.

Bereits im Vorjahr veranstalteten wir gemeinsam mit dem Bankhaus Spängler einen Workshop zur Unternehmensnachfolge, im heurigen November ist eine weitere Veranstaltung zu diesem Thema geplant. Doch hogast-Finanzexperte Dr. Manfred Parigger vermittelt nicht nur theoretisches Wissen, er steht unseren Mitgliedern auch in allen Finanzierungsfragen zur Verfügung. Zudem kann er sich auf ein gut funktionierendes Lieferpartner-Netzwerk aus Banken, Tourismusberatern, Rechtsanwälten und Notaren stützen.

Ein Beispiel für eine gelungene Unternehmensnachfolge, an der die hogast beteiligt war, ist die Übergabe des Vitalhotels**** und der Bergresidenz*** Mühle in Obergurgl von den Eltern Hanslois und Sieglinde an Tochter Magdalena Gstrein (siehe Interview). Die Mediatoren-Funktion im Generationenkonflikt übernahm die „Walch & Partner OG – Beratung für Familienbetriebe“. „Wir haben
hier vor allem bei der Umschuldung geholfen“, berichtet Manfred Parigger. Der hogast-Experte sowie Stefanie und Tobias Walch von der „Walch & Partner OG“ haben sowohl für die Übergeber als auch für die Übernehmer eine Checkliste parat.

 

Checkliste für Übernehmer

Hier geht es vor allem um Finanzierung, Investitionsbedarf und Wirtschaftlichkeit:

✔ Welche Konditionen gibt es für bestehende Kredite – sind diese marktkonform oder besteht Nachbesserungsbedarf?
✔ Sind die Rückzahlungen so vereinbart, dass sie mit den operativen Cash Flows konform gehen? (Wenn nicht, ist schlimmstenfalls sogar die Unternehmensnachfolge an sich in Frage zu stellen?)
✔ Ist der Rahmen für etwaige Betriebsmittel- bzw. Kontokorrentkredite ausreichend?
✔ Welche Sicherheiten sind für Finanzierungen gegeben? Müssen Sicherheiten freigegeben werden (z. B. Haftungen der Eltern)? Sind neue Sicherheiten zu stellen?
✔ Welche Kosten entstehen aufgrund des Nachfolgeprozesses (inklusive Abfindung für Geschwister), aber auch durch notwendige Maßnahmen wie Zimmermodernisierung usw.?
✔ Gibt es für solche Kosten Förderungen (z. B. Übernehmerinitiative des ERP-Fonds)?
✔ Wie sollen die anfallenden Kosten finanziert werden?
✔ Und generell: Ist der Betrieb unter Berücksichtigung des Neufinanzierungsbedarfs wirtschaftlich führbar und können alle Verbindlichkeiten ordnungsgemäß bedient werden?

 

Checkliste für Übergeber

Hier spielen auch psychologische Aspekte eine Rolle:

✔ Wer ist fachlich und persönlich für die Nachfolge geeignet?
✔ Wie sind eventuell fehlende fachliche Kompetenzen zu erwerben?
✔ Welche Überlegungen bestehen bezüglich Alterswohnsitz und Altersversorgung der Übergeber?
✔ Welche Abfindung kann weichenden Erben bzw. unehelichen Kindern angeboten werden?
✔ Welcher Zeitplan besteht für die stufenweise Übergabe der Kompetenzen bis hin zur Führungsverantwortung?
✔ Welche finanziellen Herausforderungen (Kredite und Investitionen) werden an die Übernehmer mitübergeben?
✔ Wird gleichzeitig mit der Führungsverantwortung auch das Eigentum übergeben?
✔ Welche Rolle spielt der Übergeber nach erfolgter Übergabe im Betrieb?
✔ In welchen neuen Tätigkeitsbereichen können sich die Übergeber engagieren?

*** *** ***

Interview mit Magdalena Gstrein:

„Letztlich waren alle zufrieden …“

Bereits in jungen Jahren übernahm Magdalena Gstrein von ihren Eltern das Vitalhotel**** & Bergresidenz*** Mühle in Obergurgl. Der Weg dahin war steinig, wie die Jung-Unternehmerin im Interview mit unserem Magazin verrät. Dass sich letztlich alles in Wohlgefallen aufgelöst hat, daran hatte auch die hogast ihren Anteil.

Frau Gstrein, die erste und wichtigste Frage: Wie geht es Ihnen und Ihrer Familie heute? Danke, es geht uns allen sehr gut. Vor allem das Verhältnis zu meinen Geschwistern ist besser denn je.

Dem vorausgegangen ist allerdings ein langer Übergabeprozess. Wie lange? Es waren insgesamt vier Jahre – drei Jahre davon ohne und das letzte mit externen Beratern.

Das heißt, die externen Berater haben den Prozess doch beschleunigt? Ja, denn es gab dann endlich klare Gespräche, in denen auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen eingegangen wurde. Davor war das nicht so einfach, denn unser Vater hat mit nichts angefangen, jeden Tag 20 Stunden gearbeitet und uns drei Kindern immer gesagt, dass er an den Besten übergibt. Das ist bei mir hängen geblieben, deshalb habe ich immer versucht, die Beste zu sein. Ich war auch Sportlerin und von daher so geprägt, dass ich immer Erste sein musste. Das hat sich dann ein bisschen aufgeschaukelt.

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Was war letztlich der Grund dafür, dass Sie die Walch & Partner OG eingeschaltet haben? Ich habe mich allein einfach nicht mehr rausgesehen. Es ist nur mehr gestritten worden und das ist bei mir schon auf die Gesundheit gegangen. Den Kontakt zu den Walchs hat dann Walter Hauser, Spezialist des hogast-Leasingservice, hergestellt, er ist ein langjähriger Freund unserer Familie. Es war schon nach den Erstgesprächen klar, dass der Übergabeprozess sehr schwierig werden würde, aber auch, dass die Geschäftsführung an mich gehen sollte. Am Anfang war noch die Idee, dass wir Kinder den Betrieb gemeinsam übernehmen sollten – aber das hat sich schon bei meinen Eltern und den Geschwistern nicht bewährt. Wir haben das daher dann verworfen. Dabei sind sicher viele Emotionen hochgekommen und einige Tränen geflossen, aber dann haben wir Beträge fixiert, alles Rechtliche abgeklärt – es gab ja auch noch zwei Halbgeschwister –,
und letztlich waren alle zufrieden.

Inwiefern war die hogast in den ganzen Prozess involviert? Die hogast hat uns vor allem nach der Übergabe bei der Umschuldung sehr geholfen. Ich habe mich vorher schon schlau darüber gemacht, was am Finanzmarkt möglich ist und was man mit Verträgen, die in unserem Fall teilweise schon 37 Jahre alt waren, machen kann. Manfred Parigger hat mich da sehr gut beraten. Und letztlich haben wir dann auch noch meine Wunschbank dahin gebracht, ein Angebot zu machen, das meinen Vorstellungen entspricht. So haben wir dann innerhalb eines Jahres die Betriebsübernahme und den Firmennamenwechsel über die Bühne gebracht, eine Umschuldung vorgenommen und für 500.000 Euro umgebaut.

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Letzte Frage: Es gibt sicher viele Jung-Hoteliers oder -Gastronomen, die in der gleichen Situation sind, in der Sie waren. Was würden Sie denen raten? Das Wichtigste ist, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und den Mund zu halten, sondern einen langen Atem zu haben, nicht aufzugeben und dranzubleiben. Man muss miteinander reden und jeder muss dabei zu Wort kommen. Man sollte sich auch Ziele setzen, bis wann was erledigt sein soll. Und es muss letztlich klare Regelungen geben, denn es kann nur einer der Chef sein, der das Sagen hat. Was sich bei uns auch bewährt hat, war das Zusammenspiel von Jung und Alt: Wir hatten einen alten, weisen Steuerberater und einen jungen dazu. Und auch die Notare waren Vater und Sohn.

 

Ihr hogast-Experte:

Dr. Manfred Parigger
T: +43 6246 89 63 107
parigger@hogast.at

2. Juni 2015
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